Samstag, 11. September 2021, 19:00 Uhr

Julien Paillard (Akkordeon) und Bojana Antovic (Klavier)

Kammermusikkonzert: Borealis

Aus der Schweiz ist beim diesjährigen akkordeonherbst das Duo Accordioano zu Gast.

Das im Jahr 2013 gegründete Duo hat sich dank seiner konstanten Suche nach neuem Repertoire für seine Besetzung einen Namen geschaffen. Ihre künstlerische Vision wird durch den Wunsch gesteuert, das Akkordeon als adliges Instrument erleben zu können, das wagt, sich neben dem Klavier zu erheben, um zusammen eine neue klangliche Komplementarität und Atmosphäre hervorzubringen. Nach der ersten CD Impressions Nouvelles, die im Jahr 2015 veröffentlich wurde, präsentierte das Duo Accordiano sein zweites Album Hommage à la fraîcheur, das zwei Jahre später mit noch nie gehörten Transkriptionen und Arrangements erschien. Das Duo Accordiano tauchte in die Welt von « Le Groupe des Six » ein, ein Zusammenschluss von sechs französischen Komponisten anfangs 20. Jh. Die Werke von F. Poulenc, D. Milhaud, A. Honegger, G. Tailleferre, G. Auric, E. Satie und M. Ravel erklingen in neuem Gewand.

Nach über einem Jahr Recherche, stellt das Duo ein weiteres Programm mit eigenen Arrangements und Transkriptionen für Klavier und Akkordeon vor. Borealis entstand aus einem besonderen musikalischen Universum des Nordens, einer melodischen Klarheit die schwingt und von wilder Schönheit eingehüllt wird. So erklingen die berühmten «Norwegischen Tänze» von Edvard Grieg und der «Valse triste» von Jean Sibelius. Zur traditionellen isländischen Folklore komponiert der Akkordeonist das Werk «Sofdu unga astin min»  und übergibt das Wort an den «Monotonen Walzer» von Kurt Atterbergs. Alle diese Werke, zusammen mit Hugo Alfven’s mitreissendem «Midsommervaka», werden uns daran erinnern, dass viele unbekannte skandinavische Komponisten musikalische Fjorde voller Meisterwerke haben.

www.accordiano.com

Programm

  • Edvard Grieg (1843-1907): Pièces lyriques
    • Arietta op. 12
    • Danse norvégienne op. 12
    • Berceuse op. 38
    • Marche des nains op. 54
    • Souvenirs op. 71
  • Kurt Atterberg (1887-1974): Valse Monotone
  • Hugo Alfven (1872-1960): Midsommervaka
  • Jean Sibelius (1865-1957): Valse triste (Klavier solo)
  • Julien Paillard (1986*): Sofdu unga astin min (Akkordeon solo)
  • Edvard Grieg (1843-1907): Danses norvégiennes
    • Allegro moderato
      Allegretto tranquillo e grazioso
    • Allegro moderato alla Marcia
    • Allegro molto
© Maria Trofimova

In Genf 1986 geboren, unterhält Julien Paillard seit seiner Jugend eine tiefe und schöpferische Verbindung zur Musik. Im Alter von sechs Jahren begann er das Akkordeon zu spielen und seitdem stellt dieses Instrument einen Anker in seiner musikalischen Welt dar. Diese Verankerung verhinderte seine Neugier nicht, um sehr schnelle andere Klangfarben und Vorgehensweisen zu erforschen. Es hat ihm zum Lernen mehrerer verschiedenen Instrumente und zum Gesang geführt. Dazu nahm er an zahlreichen Jazz-, Klassik- und Popworkshops teil und machte sich mit dem Komponieren vertraut.

2006 trat Julien Paillard an der Hochschule der Künste Bern (HKB) in die Klasse von Teodoro Anzelotti ein. Drei Jahre harter Arbeit ermöglichen ihm, 2009 ein Bachelor zu erhalten und, während seiner Studien den Preis der Stiftung Friedl-Wald zu gewinnen. Er setzt seinen Weg an der Haute Ecole de Musique in Lausanne (HEMU) fort, wo er 2011 seinen Master in Pädagogik in der Klasse von Stéphane Chapuis asolvierte.

Parallel zu seinem Studium, blieb Julien Paillard in zahlreichen Ensembles aktiv und trat als Solist in eklektischen Stilen von Klezmer Musik bis Musik-Theater auf. Auf dem Gebiet der klassischen und zeitgenössischen Musik nimmt er als Komponist an verschiedenen Projekten teil, hat mehrere Ensembles gegründet und übt regelmässig den Beruf von Arrangeur aus. 

2014 gründet er mit dem Geiger Nicolas Penel das Duo OPTS’A. Zusammen interpretieren sie eine grosse Zahl von unveröffentlichten Arrangements.

Er musiziert ebenfalls mit dem Organisten Antonio Garcia, in dessen Repertoire seine Komposition Pieuvre et Immersion erscheint. Seit 2014 erforscht er die Welt des Liedes mit der Sopranistin Florence Renaut. Mit diesen verschiedenen Ensembles tritt Julien Paillard vor allem in der Schweiz auf, aber auch in Frankreich, in Serbien, in Slowenien und in Montenegro.

© Maria Trofimova

Ein dreijähriges Kind stellt absichtlich seine Finger auf die Tasten eines Klaviers und versucht, die Töne einer Melodie wiederzufinden, die von ihrem ältesten Bruder gespielt wurde. Bojana Antovic hat ihre erste Begegnung mit dem Instrument gerade gemacht, dass ihren Lebenspfad und ihre Leidenschaft für die Musik kristallisieren wird.

Bojana Antovic, die 1988 in Kotor (Montenegro) geboren ist, zeigt in ihrem frühen Alter ein Talent und Interesse für das Klavierspiel. Von ihrem 10. und bis zum 18. Lebensjahr überquert sie eine intensive und anspruchsvolle Zeit zwischen Montenegro und Musikgymnasium Vojislav Vuckovic in Belgrad (Serbien). Sie nimmt an mehr als 30 nationalen und internationalen Wettbewerbe teil. Als regelmässige Preisträgerin reist sie nach Italien, Tschechien, Slowakei, Griechenland und Südkorea.

Die Ankunft in der Schweiz im 2006, um Bachelor an der Hochschule der Künste (HKB) zu studieren, bedeutet eine Wendung in ihrem Leben. Im 2009 erhält Bojana Antovic ihren Bachelor, nachdem sie bei Aleksandar Madzar und Mihaela Ursuleasa studiert hat. Für ihren Master in Musikpädagogik bekommt sie den Preis der Albert-Berti Stiftung im Jahr2011. Dieser Master, sowie der folgende Master in Performance im 2013, absolviert sie an der Hochschule der Künste Zürich (ZHdK) in der Klasse von Homero Francesch.

In der letzten Dekade interessiert sie sich besonders für die Kammermusik in allen ihre Formen und tritt mit verschiedenen Ensembles in der Schweiz, in Deutschland, in Frankreich, in Slowenien, in Serbien und in Montenegro auf. Im Jahr 201, gründet sie zusammen mit der Flötistin Katrin Huggler das Duo Assai, dessen breites Repertoire die Musik aus aller vier Weltecken erforscht. Bojana Antovic lebt in Bern und unterrichten seit 2011 an der Musikschule Region Thun (MSRT).